Benediktinerin werden

„Höre, mein Sohn, meine Tochter, auf die Weisung des Meisters …

… und erfülle sie durch die Tat!“ So beginnt Benedikt seine Regel.

Als Benediktinerinnen leben wir nach der Regel des Heiligen Benedikt und versprechen, dem treu zu bleiben, wozu Gott uns gerufen hat. Das heißt, offene Ohren zu haben und bereit zu sein, auf das Gehörte zu antworten.

Gerade diese Beziehung zwischen „hören“ und „antworten“ macht benediktinisches Leben aus. Wir versprechen deswegen Gehorsam, das meint „Hören“, und verbinden ihn mit dem Versprechen der Stabilitas.

Stabilität bedeutet, dass wir uns an diese konkrete Gemeinschaft und an dieses Kloster binden. Nach der Regel des hl. Benedikt zu leben heißt also, eine Bleibe zu haben.

Diese Bleibe ist für uns als Benediktinerinnen der Ort des Gebetes und der Kontemplation, aber auch der Ort der Arbeit und des Zusammenseins.

Wer ist der Mensch …?

Vier Fragen – vier (anfanghafte) Antworten.

Wer kann Benediktinerin werden?

Jede, die Gott sucht und bereit ist, das Abenteuer des Klosterlebens ohne Netz und doppelten Boden in einer bunten Gemeinschaft von Gottsucherinnen zu leben.

Woran erkenne ich, ob das Leben als Benediktinerin für mich richtig ist?

„Komm und sieh“; als Gast kommen, schauen, hören, mit einer erfahrenen Schwester sprechen, eine Zeitlang mitleben und zuerst und zuletzt: „bestürme Gott beharrlich im Gebet, er möge vollenden, was er in dir begonnen hat.“ (Benedikt v. Nursia)

Kann frau denn heute noch „Gehorsam“ versprechen?

Gehorsam kommt von „hören“ – Benedikt spricht von „aufgeschreckten Ohren“, mit denen wir hören sollen; hören auf die Äbtissin als Leiterin der Gemeinschaft, auf die Mitschwestern, auf das, wovon der Alltag und das Weltgeschehen künden. Hören und – mit Gottes Hilfe – unterscheiden und tun. Kein Gehorsamsversprechen entbindet uns von dieser Gewissens- und Gebetsaufgabe.

Immer an einem Ort leben – wird das nicht langweilig?

Frau kann in die Welt ziehen – oder an einem Ort Wurzeln schlagen, um intensiv zu leben. Doch es ist unmöglich, beides auf einmal zu tun. Benediktiner:innen leben die „stabilitas“, das Bleiben und Verweilen und darin das Sich-Einwurzeln in Gott. Und: dadurch wird die „Lange Weile“ spannend!

In unserem Alltag, unserer Arbeit, unserem Gebet und im Miteinander leben wir unser Versprechen, in allem Gott treu zu bleiben und dies zum Anker unseres Leben werden zu lassen – für uns und für andere Menschen.

Eine Bleibe zu haben, heißt aber auch: nicht stehenzubleiben. Das versprechen wir mit der „conversatio morum“, was Erneuerung und Wachstum bedeutet. Jede, die sich auf das Leben in einem Benediktinerinnenkloster einlässt, lässt sich auf eine lange Reise in die Tiefe, nach innen, ein.

Es ist eine Reise in doppelter Weise: ich gehe meinen eigenen, ganz persönlichen Weg und zugleich gehe ich einen Weg zusammen mit den anderen als Mitglied einer Gemeinschaft.

Wege gehen bedeutet: Schritte zu tun, einen nach dem anderen. Es bedeutet, das, was auf mich zukommt, wahrzunehmen, einzuschätzen, zu wagen. Als Benediktinerinnen versprechen wir also ein Leben lang zu hören, zu lernen und nicht stehen zu bleiben. 

Schwester sein …

Das Zentrum für Berufungspastoral hat über das Leben als Benediktinerin auf Burg Dinklage ein Videoportrait gedreht …

Wenn Sie Fragen haben, ob ein Weg in unserer Gemeinschaft für Sie richtig sein könnte, wenden Sie sich bitte an:

Sr. Johanna Wiese | @ noviziat(at)abteiburgdinklage.de

oder an

Sr. Lydia Schulte-Sutrum | @ gaesteempfang(at)abteiburgdinklage.de

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