Unsere Schwester Makrina wird am kommenden Montag, 8. November, einen Vortrag über Makrina die Jüngere (327-379) halten, der ab 18 Uhr via Live-Stream zu verfolgen ist.

Sr. Makrina folgt damit einer Einladung der Katholischen Fakultät der Uni Paderborn, die seit Jahren eine Montagsakademie für alle anbietet, die Interesse an theologischer Auseinandersetzung haben.
Im laufenden Semester stellt die Digitale Montagsakademie „Denkerinnen und Denker des Glaubens, die uns heute etwas zu sagen haben“ in den Mittelpunkt.

Sr. Makrinas Vortrag trägt den Titel

„Hoffnung auf die Auferstehung:
Frau Weisheit als Lehrerin der wahren Philosophie“

Zum Hintergrund: Selbst in theologischen und kirchlichen Fachkreisen ist Makrina die Jüngere bis heute unbekannt. Mit ihr tritt eine jener vielen Frauengestalten vor Augen, die im Laufe der Theologie- und Kirchengeschichte von dominanteren Männergestalten in den Hintergrund gedrängt worden sind. Sie war die ältere Schwester des Basilius des Großen und des Gregors von Nyssa, jener beiden Kirchenväter, die gemeinsam mit Gregor von Nazianz – angelehnt an ihre Herkunft – als „die drei großen Kappadokier“ firmieren. Nach dem Tod ihres Verlobten entschied sich Makrina bewusst dafür, nicht mehr zu heiraten, und gründete zusammen mit anderen Frauen eine Klostergemeinschaft, übrigens noch vor der berühmten Klostergründung ihres Bruders Basilius. Als theologische Denkerin verfügte sie offensichtlich über eine ähnliche Potenz und Kompetenz wie ihre beiden Kirchenväter-Brüder. Gregor von Nyssa bezeichnete sie als seine Lehrmeisterin. Nicht ohne Grund titulieren sie deshalb manche als „vierte Kappadokierin“.

Wer den Vortrag am Montag nicht live verfolgen kann, hat später auch die Möglichkeit, ihn in der Mediathek der Uni Paderborn nachzusehen.

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Eine Antwort

  1. Ein äußerst interessanter Beitrag zur Kirchengeschichte dieser so genannten „Vierten Kappadozierin“.
    Der Vortrag ist inzwischen veröffentlicht in dem Dokumentenband „Denkerinnen und Denker des Glaubens“. Anstöße von der Antike bis zur Gegenwart, hg. von Herbert Haslinger, Herder-Verlag, Freiburg 2022, S. 12-34.
    Sehr zu empfehlen und sehr lesenswert!!!

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